ÖVP in Österreich taumelt auf Abgrund zu
Wien/Hofburg- Sowohl die Wien-Wahl 2015 mit 9 Prozent als auch die Bundespräsidentenwahl am 24. April 2016 mit mageren 11,2 Prozent und die verfehlte Stichwahl haben nun endgültig gezeigt, dass die Österreichische Volkspartei (ÖVP) nicht mehr im Volk verankert ist. Sie wird unter dem farblosen ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner immer mehr zu einer Partei ohne Volk und Wähler. Im Gegensatz zur erfolgreichen CSU in Bayern mit Ministerpräsident Horst Seehofer an der Spitze, hat die ÖVP den konservativen Wählerrand nie wirkungsvoll abgedeckt und somit das Erstarken der rechtskonservativen FPÖ erst ermöglicht. Jetzt zu glauben, das Thema Asyl ist alleinverantwortlich für die TOP-Ergebnisse der FPÖ, ist sicherlich die falsche Analyse. Vor allem die starke Verankerung in der Kommunalpolitik ( z.B. 43 Prozent für die FPÖ in Wels) hat die Freiheitlichen in den letzten 20 Jahren inhaltlich und personell nach vorne gebracht. Dabei kann man immer wieder feststellen, dass die FPÖ-Spitzen sich viel von der CSU in Bayern abgeschaut haben. Am Abend der erfolgreichen Bundespräsidentenwahl mit FPÖ-Kandidat Norbert Hofer gibt sich der rhetorisch überaus talentierte FPÖ-Chef Heinz Christian Strache im persönlichen Gespräch mit Chiemseepost-Herausgeber Klaus Kirchleitner als Bewunderer von CSU-Urgestein Franz Josef Strauß zu erkennen. Auch der oberösterreichische FPÖ-Vorsitzende und stellvertretende Landeshauptmann Dr.Manfred Haimbuchner gilt als Bewunderer von Franz Josef Strauß.
Keinen Hehl aus seiner Verehrung für Franz Josef Strauß macht auch der niederösterreichische ÖVP-Landeshauptmann Erwin Pröll. Der einzige, politische Vollprofi in der Österreichischen Volkspartei sichert der ÖVP in Niederösterreich noch eine ihrer letzten Hochburgen. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik dürfte auch das Bundesland Niederösterreich in die Hände der FPÖ fallen. Mit dem kurzfristigen Wechsel von Ex-Innenministerin Johanna Mickl-Leitner in die Landesregierung nach St.Pölten versucht Erwin Pröll jetzt noch zu retten, was noch zu retten ist.
Im Gegensatz zu ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner hat Erwin Pröll wenigstens den Ernst der Lage für die ÖVP in Österreich erkannt. Reinhold Mitterlehner hingegen beschäftigt sich nach dem Sturz von SPÖ-Kanzler Werner Faymann lieber mit den chaotischen Verhältnissen in der SPÖ anstatt selbst zurückzutreten und somit der ÖVP neue Wahlchancen zu eröffnen.