Merkel am Chiemsee : So war es wirklich !

Prien am Chiemsee/Herreninsel – Dies war eine schallende Ohrfeige für den Münchner Flughafen Franz Josef Strauß, für die fluglärmgeplagten Bürger Freilassings und die politischen Hofberichterstatter der Presse. Nicht wie zahlreiche Medien fälschlicherweise berichteten am Flughafen München, sondern am Flughafen Salzburg, landete Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel bei ihrem Besuch am 14. Juli 2020 auf Schloss Herrenchiemsee. Pünktlich um 9.44 Uhr setzte die Maschine der deutschen Luftwaffe mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel an Bord am Mozartflughafen in Salzburg/Wals-Siezenheim auf. (Abflug um 16 Uhr ebenfalls wieder aus Salzburg!) Anschliessend fuhr der Audi A8-Limousinen-Konvoi der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel nach Prien am Chiemsee. Begleitet wurde der Auto-Konvoi der mächtigen deutschen Bundeskanzlerin von einem BMW der Polizeidirektion Rosenheim. In der wunderschönen Marktgemeinde Prien am Chiemsee empfing die deutsche Bundeskanzlerin der erfolgreiche bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder am Dampfersteg, um mit ihr und dem gesamten bayerischen Kabinett mit dem Raddampfer „Ludwig Fessler“ auf die Herreninsel überzusetzen.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Das Bündnis Merkel – Söder dürfte vor allem Armin Laschet zu denken geben.

Viele Einheimische hätten sich zum Empfang der deutschen Bundeskanzlerin eine bayerische Blaskapelle gewünscht. Um die Politiker vor allzu lästigen bäuerlichen Demonstranten zu schützen, war die Herreninsel ganztägig komplett gesperrt. Zugang zur Herreninsel hatten lediglich die Spitzenpolitiker, die Polizei und die ausgewählten Hofberichterstatter der Presse. Nichts sollte den schönen Tag trüben. Schon gar nicht die zahlreichen Bauern, die gegen die vernichtende Landwirtschaftspolitik der Bundesregierung an der Ortseinfahrt von Prien am Chiemsee demonstrierten. Aber auch unmittelbar vorm Dampfersteg fand auf dem privaten Grundstück des Geschäftsführers der Chiemseeschifffahrt, Michael Fessler, eine Demonstration der Bauern statt. Dies ist umso erstaunlicher, da der Freistaat Bayern die Lizenz für die Chiemseeschifffahrt vergibt. Am finanziell hochlukrativen Chiemsee ist die Schifffahrt in privater Hand, an den wirtschaftlich schwächeren Seen wie Starnberger See oder Ammersee betreibt der Freistaat Bayern die unlukrative Schifffahrt und zahlt dort seit Jahrzehnten finanziell drauf. Auf einem großen Plakat, das bei der Demonstration am Dampfersteg in unmittelbarer Nähe zum Chiemsee hing, stand : „Die Totengräber der deutschen Landwirte“. Bebildert war das Transparent mit farbigen Fotos von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, Bayerns Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, der bayerischen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth und Bundesumweltministerin Svenja Schulze.


Als sie ihr Foto auf dem Transparent entdeckte, rief die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber den wütenden Bauern zu : „Mein Foto zwischen Flasbarth und Schulze, das ist eine saubere Watsch´n für mich !“

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber musste sich den wütenden Attacken der Landwirte stellen. Bayerns Wirtschaftsminister und Landwirt Hubert Aiwanger unterhielt sich an der Ortseinfahrt von Prien am Chiemsee mit den Bauern und spendete 20 Euro für die bäuerliche Kampfkasse. Eigentlich hätten sich die wütenden Bauern einen kurzen Dialog mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel gewünscht. Dieser jedoch wurde ihnen verwehrt.

Mit Argus-Augen kontrolliert wurde das Spektakel unter anderem vom Pressesprecher der Bayerischen Staatskanzlei Anton Preis, was sowohl die Bauern als auch die Pressevertreter noch mehr erzürnte. Während man Landwirtschaftsschulen wie beispielsweise in Töging am Inn unverständlicherweise schliesst, werden die Pressestellen der bayerischen Ministerien und der Staatskanzlei mit Millionenbeträgen weiter ausgebaut.

Für die Landwirtschaftsschule in Töging am Inn hat der Freistaat Bayern kein Geld mehr. Die Pressestellen werden jedoch für viele Millionen Euro immer weiter aufgebläht. Das Foto zeigt den Pressesprecher der Staatskanzlei und engsten Vertrauten von Landtagspräsidentin Ilse Aigner, Anton Preis (mit Sonnenbrille), beim Kontrollblick auf die bäuerlichen Demonstranten.

Für den Erhalt der Landwirtschaftsschule in Töging am Inn demonstrierte auch der Jungbauer und CSU-Mitglied Tobias Grundner aus Taufkirchen bei Mühldorf/Inn. Daraufhin sagte Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber wortwörtlich: „Den Standort Töging am Inn schauen wir uns nochmals an!“Hintergrund hierzu ist die Tatsache, dass vor allem der Altöttinger CSU-Landrat und Agraringenieur Erwin Schneider massiv Druck bei Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gemacht hat. Zwei Tage vor dem Treffen Merkel/Söder in Prien am Chiemsee musste Michaela Kaniber auf Drängen von CSU-Landrat Erwin Schneider nach Altötting zu wichtigen Gesprächen fahren. Lobenswert in Sachen Landwirtschaftsschule Töging am Inn ist auch der Einsatz des sympathischen und kompetenten CSU-Landtagsabgeordneten Dr. Martin Huber, der selbst in Töging am Inn wohnt. Hilfreiche Unterstützung gibt es für CSU-Landrat Erwin Schneider und CSU-MdL Dr. Martin Huber auch vom erfolgreichen Neuöttinger CSU-Bundestagsabgeordneten und Innenstaatssekretär Stephan Mayer sowie vom CSU-Bürgermeister von Töging am Inn Dr.Tobias Windhorst.

Teilweise hatten sie eine Anfahrt von mehreren hundert Kilometern : Die Wut der Bauern auf die Berliner Politik macht es möglich !

Verärgert sind die demonstrierenden Bauern, die nach eigenen Angaben mit rund 800 Traktoren nach Prien am Chiemsee gekommen waren, über die Düngeverordnung und die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung. In Sachen Düngeverordnung bleibt hierzu anzumerken : Im Bundesrat stimmte die CSU gegen die Düngeverordnung, im Bundestag war die CSU wiederum für die Düngeverordnung. Genau diese Doppelzüngigkeit ist es, die die demonstrierenden Bauern, die vielfach auch CSU-Mitglieder sind, immer mehr erzürnt. Auffällig am Dampfersteg in Prien am Chiemsee war ein Transparent mit der Aufschrift „ Söder Kanzlerkanditat? JA!“ Das Transparent, auf dem „Kanditat“ absichtlich fehlerhaft geschrieben war, hielten der 90-jährige Rudi Voit und sein Sohn Thomas dem Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern entgegen. Interessant ist es hierbei zu wissen, dass der 59-jährige Thomas Voit bei der staatlichen Schlösser-und Seenverwaltung auf der Herreninsel arbeitet. Die Schlösser-und Seenverwaltung untersteht wiederum dem Bayerischen Finanzministerium, dessen Chef der engste Söder-Vertraute Albert Füracker ist.

Dies alles erinnert an die Pro-Söder-Plakate auf der Landesversammlung der Jungen Union 2019 in Erlangen, als sich Dr. Markus Söder gegen den damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer erfolgreich in Stellung brachte. Nicht zum Treffen Merkel/Söder auf Herrenchiemsee gekommen war der bodenständige, konservative Traunsteiner CSU-Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Ramsauer. Dies ist umso verwunderlicher, da das Wasser des Chiemsees zum Landkreis Traunstein gehört und die Inseln dem Landkreis Rosenheim zugeordnet werden. Der Chiemsee gehört also teilweise zum Bundeswahlkreis des erfolgreichen, ehemaligen CSU-Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer. (Hat immer vor der PKW-Maut gewarnt!) Da Dr. Peter Ramsauer als Bundesverkehrsminister sowohl von CSU-Parteichef Horst Seehofer als auch von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel gefeuert wurde, dürfte das Fehlen Ramsauers auf der Herreninsel kein Zufall gewesen sein. Mit großem Aufwand musste zudem das Essen für das bayerische Kabinett und die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in den Spiegelsaal des Schlosses gebracht werden, obgleich in unmittelbarer Nähe auf der Herreninsel ein Gasthaus ist, das alle organisatorischen Voraussetzungen für die hochrangige Tagung erfüllt hätte. Der Freistaat Bayern und seine Spitzenpolitiker wollten sich der Kanzlerin nur von der schönsten Seite zeigen. Dazu passte auch die Absicht der Verantwortlichen, die Fernsehjournalisten schon morgens um 7 Uhr früh mit der Lastenfähre in Breitbrunn/Chiemsee auf die Herreninsel zu schaffen, damit es möglichst wenige Fernsehbilder von den vielen demonstrierenden Bauern geben sollte. Alles und jeder wurde rund um die Uhr bewacht und kontrolliert.