Politik-Beben in Hessen
Wahlabend besser organisiert als in München
Hessischer Landtag/Wiesbaden – Die Hessenwahl am 28. Oktober 2018 war für die CDU Deutschlands erneut eine schallende Ohrfeige. Inwieweit jetzt der angekündigte Teilrückzug der deutschen Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die CDU wieder auf die Erfolgsspur bringen wird, bleibt dennoch abzuwarten. „Wir brauchen wieder mehr Politiker mit einem ordentlichen Beruf, die auch schon mal etwas gearbeitet haben ! Ich weiß noch wie Roland Koch die absolute Mehrheit in Hessen geholt hat. Man weiß nicht ,wo die Prozente hingehen !“,war das Fazit der langjährigen, hessischen CDU-Legende Paul Diers. Der erfolgreiche Bäckermeister, der mit seiner Familie 35 Filialen betreibt, hat beste Kontakte in die CDU Hessen. Er ist beispielsweise mit dem ehemaligen CDU-Verteidigungsminister Franz Josef Jung und dem hessischen Innenmins ter Peter Beuth auf Du und Du. Auch von den Christsozialen in Bayern und dem CSU-Urgestein Franz Josef Strauß ist Paul Diers immer noch begeistert. „Ich mag die Bayern und die bayerische Lebensart!“ließ er auf der CDU-Wahlparty im Hessischen Landtag Chiemseepost-Herausgeber Klaus Kirchleitner mehrfach wissen. Obgleich sich zur Hessenwahl über 1000 Journalisten akkreditiert hatten, gab es im Gegensatz zur Bayernwahl im Bayerischen Landtag keinerlei Probleme. Die Pressestelle des Bayerischen Landtages hingegen war am Wahlabend offenbar total überfordert. Natürlich haben die hessischen CDU-Funktionäre auch den grandiosen Aufstieg der Freien Wähler (FW) in Bayern verfolgt. Mit 3,1 Prozent der Stimmen haben die Freien Wähler auch bei der Hessenwahl am 28.Oktober 2018 ein sehr respektables Ergebnis erzielt.
Auf ihrer FW-Landesversammlung am 27.Oktober 2018 im Regensburger Kolpinghaus war hinter den Kulissen zu erfahren, dass die Spitze der Freien Wähler in Bayern den Umbau des arg CSU-lastigen Bayerischen Rundfunks/Fernsehen in München plane. Der Machtmissbrauch im Bayerischen Landtag war am Rande der FW-Landesversammlung in Regensburg ebenfalls ein Thema. Bei der Hessenwahl haben sich innerhalb der CDU viele innerparteiliche Gegner der deutschen Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel engagiert.
Zum Thema „Demokratie im Sinkflug“ sprach beispielsweise die langjährige Kohl-Beraterin Professor Dr. Gertrud Höhler zwei Tage vor der entscheidenden Wahl in Wiesbaden. Als exzellenter Kenner der politischen Landschaft Deutschlands erwies sich im Hessischen Landtag erneut der RTL-Politik-Experte Heiner Bremer. Zu Chiemseepost-Herausgeber Klaus Kirchleitner sagte er wortwörtlich : „Es wird in der Politik zuviel schöngeredet. Kritik ist für mich absolut wichtig! Es gibt bei den Wählern der CDU einen Wahlverdruß was Angela Merkel anbelangt. Dies war bei Helmut Kohl am Ende seiner Amtszeit auch so.
Die SPD in Deutschland hat kein klares Profil. Die SPD kann es sich aber nicht leisten aus der Großen Koalition auszusteigen. Dies wäre selbstzerstörerisch!“ Ein überaus populärer Sympathieträger ist auch der Spitzenkandidat der Grünen Tarek al-Wazir. Selbst wenn man kein Freund seiner politischen Ansichten ist, muß man zugeben, dass der Politprofi im Umgang mit Pressevertretern sehr professionell agiert. Glaubwürdig verlässt er als einer der letzten Gäste spät abends per Fahrrad den Hessischen Landtag.“Respekt für ihre Glaubwürdigkeit !“ ruft ihm dabei Chiemseepost-Herausgeber Klaus Kirchleitner zu.