Bankenbeben in der Schweiz
Bürgern werden gewaltige Risiken aufgeladen
Bern/Zürich/Schweizer Bundeshaus – Was noch vor einigen Jahren undenkbar erschien, ist mittlerweile leider traurige Realität. Die Schweiz war früher ein Land der wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Stabilität. Nach dem dramatischen Bankenbeben um die Züricher Credit Swiss ist das Vertrauen in die Schweizer Stabilität in ihren Grundfesten weltweit erschüttert. Schwerreiche Kapitalanleger aus der ganzen Welt ziehen ihre Geldanlagen in Milliardenhöhe vom einstigen, soliden Finanzplatz Schweiz ab, aber auch die Immobilienpreise in Zürich und Bern brechen bereits ein.
Dies hat sogar massive Auswirkungen bis in das benachbarte österreichische Vorarlberg, in dem sich viele Schweizer Firmen angesiedelt haben. In Vorarlberg hat man in den Grundbuchämtern beispielsweise alleine für die ersten drei Monate dieses Jahres einen Rückgang von 25 Prozent der Wohnungsverkäufe im Vergleich zum Vorjahr registriert. ( Vorarlberger Nachrichten vom 11. April 2023). Vor allem in der einstigen Bankenmetropole Zürich rechnen Fachexperten nach dem Bankenbeben bei der Credit Swiss mit zehntausenden von arbeitsuchenden Bankfachangestellten. Viele der Abgeordneten des Schweizer Parlaments sind nach der Übernahme der Credit Swiss durch die Schweizer Großbank UBS per Notrecht aufgebracht.
In einer Sondersitzung des Schweizer Parlaments vom 11. bis 13. April 2023 war das Bankenbeben um die Credit Swiss das allein beherrschende Thema. „Wir brauchen klare Regeln! Es braucht wieder Anstand und Respekt! Man hat sich aus dem Topf einfach bedient. Insgesamt haben wir 259 Milliarden Schweizer Franken im Feuer, ohne Absicherung und ohne Auflagen !
Der Bundesrat hat nicht verhandelt, sondern den roten Teppich ausgerollt. Auch die Sache mit den hohen Boni- Zahlungen an die Bankmanager muss dringend geprüft werden!“ Die sympathische und kompetente Solothurner Nationalrätin Franziska Roth von den Sozialdemokraten (SP) macht aus ihrem Ärger im Exklusiv-Interview am 12. April 2023 mit Chiemseepost-Herausgeber Klaus Kirchleitner im Schweizer Bundeshaus (Parlamentsgebäude) keinen Hehl.
Vor allem die Boni-Zahlungen in Millionenhöhe an die erfolglosen Bankmanager der Credit Swiss bringen die engagierte Sozialdemokratin in Rage. Wie dramatisch die wirtschaftliche und politische Situation der Schweiz mittlerweile ist, ist auch daran zu erkennen, dass sich das Urgestein der Schweizer Politik, der frühere Bundesrat (Regierungsmitglied) und 82-jährige ehemalige Chef der Schweizer Volkspartei (SVP), Christoph Blocher, sogar wieder an den Sitzungen seiner Partei teilnahm und eine „Too big to fail“- Volksinitiative forderte. Konkret heisst dies, dass es in Zukunft in der Schweiz keine Banken mehr geben soll, die zu groß für den Untergang sind, weil sie sonst die ganze Schweiz in den Untergang reissen können. Diese Gefahr besteht jetzt durch den neuen Schweizer Bankenkoloss UBS vom Züricher Paradeplatz. Die UBS ist laut Fachexperten kaum mehr steuerbar und kann somit die kleine Schweiz finanziell und wirtschaftlich gefährden.
Mehr denn je wird die Schweiz von Amerika, der Europäischen Union (EU), aber auch von Russland politisch und wirtschaftlich immer mehr in die Zange genommen. Stärker denn je braucht die Schweiz aber auch das benachbarte Ausland. Dies gilt vor allem auch im Hinblick auf die Agrarpolitik der Eidgenossen. „ Mit 9 Millionen Einwohnern in der Schweiz können wir uns nicht mehr selbst versorgen. Der Selbstversorgungsgrad beträgt bei uns 56 Prozent, die Agrarproduktion stagniert wegen der hohen Zuwanderung! Leider ist unser Selbstversorgungsgrad rückläufig“, sagte der kompetente und bodenständige Agrarexperte und Züricher SVP-Nationalrat Martin Haab in einem über einstündigen Gespräch am 12. April 2023 zu Chiemseepost-Herausgeber Klaus Kirchleitner im Schweizer Parlamentsgebäude.