Salzburg/Messezentrum – Mit 750 Ausstellern und rund 45.000 Fachbesuchern war die Herbstgast 2019 erneut der große Renner auf dem Salzburger Messegelände. Zwar kamen zur diesjährigen Gastronomiemesse weniger Besucher als im letzten Jahr, dennoch wurden von vielen Ausstellern die qualitativ hochwertigen Fachgespräche gelobt. Obgleich vor allem österreichische Brauereien wie beispielsweise Hirter Bier, Villacher, Ottakringer und Trumer nicht mehr mit einem Messestand vertreten waren, blickt die Gastronomiebranche grundsätzlich positiv in die Zukunft. Allein rund 380 Firmen stehen auf der Bewerberliste dieser Leitmesse der Gastronomie. Viele der Besucher und Aussteller kamen dabei wieder aus dem benachbarten Bayern. Ohne den zahlreichen bayerischen Firmen und Besuchern wäre die Gastronomiemesse in Salzburg in dieser Form zukünftig nicht mehr denkbar.
Vor allem das wirtschaftsstarke Hofbräuhaus Traunstein hält der „Alles für den Gast“ seit über 30 Jahren die Treue. Heute feierte die Gastronomiemesse in Salzburg ihr 50-jähriges Jubiläum. Dieses wurde jedoch sonderbarerweise nicht großartig zelebriert. Neben dem Hofbräuhaus Traunstein waren unter anderem die bayerischen Brauereien Löwenbräu Passau, Bürgerbräu Bad Reichenhall, Lammsbräu Neumarkt/Oberpfalz, Auerbräu Rosenheim und Paulaner München auf der Gastronomiemesse vertreten. Erstmals seit fünf Jahren auf der „Alles für den Gast“ gefehlt hat jedoch die Traditionsbrauerei Schönram mit ihrem sympathischen Brauereichef Alfred Oberlindober an der Spitze. Während die bayerischen Privatbrauereien hochmotiviert die Gäste bewirteten, lässt das Auftreten und der Besucherzustrom am Stand der bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan jedoch zu wünschen übrig.
Die älteste Brauerei der Welt (gegründet 1040) braucht dringend eine interessantere Werbe-und Marketingstrategie. Zuständig für die Werbeaktivitäten der Brauerei Weihenstephan ist das Kultusministerium des Freistaates Bayern. Seit fünf Jahren nimmt die italienische Firma „Menu“ aus dem italienischen Modena bereits an der Gastronomiemesse in der Mozartstadt teil. Deren Chef Gianluca Insogna ist von der Gastronomiemesse 2019 wieder begeistert.
Seine italienischen Spezialitäten ( Nudeln, Pilze, Schinken etc.) fährt die deutsche Spedition Kühne und Nagel dreimal pro Woche über den Brenner von Italien nach Deutschland. Lange Staus und Verkehrsbehinderungen wie beispielsweise die Tiroler Blockabfertigungen sind dabei schädlich für die italienisch – deutschen Geschäftsverbindungen. Summa summarum war die Gastronomiemesse 2019 in Salzburg wieder ein voller Erfolg. Warum die mächtigen Salzburger Nachrichten dieser traditionellen Leitmesse der Gastronomie in ihrer Zeitungsausgabe am 14. November 2019 lediglich acht Zeilen widmeten, bleibt daher mehr als rätselhaft.