München/Riem – Die von den grünen Politik – Versagern verursachte Energiekrise und die damit verbundene Abzocke der Hauseigentümer und Mieter durch die Gaskonzerne, war auf der Immobilienmesse Expo Real 2022 in München das wichtigste Gesprächsthema.
Viele der Besucher rieben sich zudem verwundert die Augen, gab es doch am Eingang zum Messegelände einen großen Stand des Landes Ukraine, in dem Krieg geführt wird. „Invest in Ukraine“ war der Werbeslogan am Ukraine – Stand. Die Messebesucher wurden dabei aufgefordert, in Immobilien in der Ukraine zu investieren. Wie am Ukraine-Messestand zu erfahren war, befindet sich das Neubauvorhaben mehrere hundert Kilometer vom derzeitigen Kriegsschauplatz entfernt. Auch die Preise für eine Neubauwohnung mittlerer Größe bewegen sich mit 190.000 Euro deutlich höher als manch ein Messebesucher und Immobilienexperte in der Ukraine erwartet hätte. Grundsätzlich wurde auf der weltgrößten Fachmesse für Gewerbeimmobilien vor allem über die nach wie vor sehr hohen Immobilienpreise in Deutschland diskutiert. Dabei kristallisierte sich vor allem für München und sein Umland (Landkreise Starnberg, Erding, Ebersberg, Rosenheim, Bad Tölz und Miesbach) ein durchschnittlicher Preis pro Quadratmeter zwischen 8.500 Euro und 11.500 Euro heraus. Im Klartext heißt dies, dass für eine 50 Quadratmeter große Wohnung in München rund 550.000 Euro bezahlt werden müssen. In München und sein Umland, das mittlerweile durchaus bis Wasserburg/Inn (Landkreis Rosenheim/ S-Bahn ist in Planung) gesehen werden muss, wollen Kapitalanleger aus der ganzen Welt investieren. Eine bekannte griechische Familienholding, die namentlich nicht genannt werden will, beabsichtigt beispielsweise in München den Kauf von 1.000 Wohnungen. Der Preis für Immobilien in der bayerischen Landeshauptstadt ist dabei für viele Immobilieninvestoren sekundär. Vor allem Pensionsfonds und Versicherungsgesellschaften aus der ganzen Welt wollen in den Münchner Immobilienmarkt investieren, da dort deutschlandweit nach wie vor die höchsten Mietrenditen zu erzielen sind.
Kräftig aufgeholt bei Immobilieninvestitionen haben auch die ostdeutschen Bundesländer Sachsen und Sachsen-Anhalt. Positiv bewertet wurde hierbei die Ansiedelung zahlreicher, kleiner mittelständischer Firmen in den sächsischen Landkreisen. Beispielhaft ist das Vogtland, das sich zudem im Länderdreieck Sachsen, Bayern und der Tschechischen Republik befindet. Positiv gesehen werden kann auch die Region um die Stadt Zwickau. Dort liegt die Arbeitslosigkeit bei mageren zwei Prozent. Die Oberbürgermeisterin von Zwickau Christine Arndt (eine gebürtige Dresdnerin) setzte sich auf der Expo Real 2022 massiv für die Belebung der vom VW-Konzern dominierten Stadt ein. Die Zwickauer Oberbürgermeisterin kam mit der niedersächsischen Investorenfamilie Papenburg zur Messe und setzte sich vor allem für die Revitalisierung des ehemaligen Kaufhauses Schocken im Stadtzentrum von Zwickau ein.
Voller Leidenschaft für seine wunderschöne Stadt warb auch der Bad Homburger Oberbürgermeister Alexander W. Hetjes. Der sehr sympathische Kommunalpolitiker gilt als eines der größten politischen Talente der konservativen, hessischen CDU. Bei der Oberbürgermeisterwahl 2021 erzielte er gegen drei Gegenbewerber satte 59,6 Prozent. Bad Homburg ist unter anderem der Hauptsitz der Quandt-Gruppe (BMW). Auf der Immobilienmesse Expo Real 2022 wies der Oberbürgermeister auch auf Bad Homburg als bevorzugte Kongressstadt hin. Von Bad Homburg ist es zudem nur ein Katzensprung in die Bankenmetropole Frankfurt/Main.
Vorgestellt wurde auf der Expo Real 2022 auch ein Modell für das weltweit höchste Hochhaus in Holzbauweise. Vielfach kritisiert wurde von den Immobilienexperten auf der Fachmesse, dass der Staat und die Politiker mit immer mehr Abgaben( Grundsteuer, Gas, Wasser, Strom etc.) und Vorschriften das Wohnen in Deutschland immer mehr verteuern und gleichzeitig in paradoxer Weise von denselben Politikern immer wieder Entlastungen gefordert werden. Obwohl die Immobilien deutschlandweit extrem gestiegen sind, wurden zum Beispiel die Freibeträge für Immobilien bei der Erbschaftssteuer nicht angehoben. Insgesamt waren auf der Expo Real 2022 rund 2000 Aussteller vertreten. Zwei Drittel davon kamen aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich, Schweiz). Keine Aussteller kamen dieses Jahr aus Russland. Hierbei wurde immer wieder auf die Städtepartnerschaft zwischen München und Kiew hingewiesen.