CSU überfordert sich mit Spagat von grün bis konservativ
München – Jetzt haben die Franken endgültig die gesamte politische Macht in der CSU!
Mit der Wahl von Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder am 19. Januar 2019 in der Münchner Kleinen Olympiahalle zum neuen CSU-Parteivorsitzenden hat die einst stolze Partei die Weichen für die Zukunft nun endgültig gestellt. Fest steht dabei, dass die Zukunft der CSU ohne nennenswerten Einfluß der einst mächtigen CSU in Oberbayern stattfinden wird. Mit dem Ingolstädter Vollblutpolitiker Horst Seehofer war wahrscheinlich für sehr lange Zeit der letzte Oberbayer auf dem Sessel des CSU-Chefs.
Horst Seehofer, der eigentlich als Parteivorsitzender von den CSU-Delegierten bis Dezember 2019 gewählt war, wurde von den einflussreichen CSU-Bezirksvorsizenden vor Ablauf seiner Amtsperiode aus dem Amt gedrängt. Einziges Ziel dieses CSU-Sonderparteitages am 19. Januar 2019 war es , Horst Seehofer vorzeitig das Amt des CSU-Vorsitzenden zu nehmen.
Auch dieser Umstand ist für die einst so erfolgreiche CSU sympthomatisch. Waren in den 80er Jahren CSU-Orts-und Kreisvorsitzende oft mehr als zehn Jahre im Amt, so schmeißen mittlerweile immer mehr CSU-Ortsvorsitzende bereits nach einer Wahlperiode von lediglich zwei Jahren ihre Ämter hin. Immer mehr Bürger sehen die etablierten Parteien zurecht kritisch und sind leider nicht mehr bereit sich politisch zu engagieren. Daher verwundert es nicht, dass die CSU in Bayern nur noch 139.000 Mitglieder hat. Der politische Zerfallsprozeß schreitet dabei vor allem bei der Jungen Union immer rascher voran. So ist die Junge Union Oberbayern von einst 13.000 Mitglieder auf aktuell 4500 Mitglieder abgesackt. Schicki und Mickis zusammen mit Karrieristen haben in der Jungen Union Bayern leider immer mehr politisch das Sagen. Das Markenzeichen dieser neuen JU-Generation sind nicht konservative Grundwerte, sondern Krawatte und Aktenkoffer. Es verwundert daher nicht, wenn der scheidende CSU-Vorsitzende Horst Seehofer beim Parteitag am 19. Januar 2019 den Christsozialen ins Stammbuch schreibt :“ Verachtet mir die kleinen Leute nicht !“ Die CSU in Bayern will mittlerweile cool, liberal, konservativ, bodenständig, nett, verantwortungsbewusst, sozial, christlich, ökologisch, sexy, alternativlos, weltoffen, nicht spießig und patriotisch gleichzeitig sein. Man muß nicht viel von Politik verstehen, um zu erkennen, dass diese politische Kombination nicht funktionieren kann. Ob die neue Offensive („ Bayer wird man nicht nur durch Geburt, sondern durch Einstellung und Überzeugung“ /Zitat Dr.Markus Söder) die nach Bayern Zugezogenen mehr an die CSU binden wird, bleibt ebenfalls fraglich. Waschechte Bayern jedenfalls dürften von solchen Sätzen wenig begeistert sein.
Nicht begeistert waren viele der rund 800 Delegierten auch von der Verpflegung in der Kleinen Olympiahalle. Sehr lange beispielsweise mussten sich die CSU-Funktionäre anstellen, um das Mittagsessen zu erhalten. Früher war dies bei der CSU alles weitaus professioneller organisiert.
Abschließend bleibt noch festzuhalten, dass die katastrophalen Wahlergebnisse der CSU nicht nur mit dem gesellschaftlichen Wandel in Verbindung gebracht werden dürfen. Schuld an dem Abstieg der CSU in Oberbayern waren vor allem auch personelle Fehlbesetzungen wie beispielsweise der selbsternannte Vordenker Alois Glück. In seiner langjährigen Funktion als CSU-Bezirksvorsitzender von Oberbayern hat Alois Glück keinerlei politische Lösungen zustande gebracht. Kein Wunder also, dass Alois Glück zum CSU-Sonderparteitag nicht gekommen war. Nicht mehr zum CSU-Parteitag gekommen war auch der langjährige, erfolgreiche CSU-Minister Dr. Marcel Huber aus Ampfing im Landkreis Mühldorf/Inn. Der anerkannte , oberbayerische Vollblutpolitiker wurde nicht mehr ins Kabinett berufen und ist jetzt nur noch einfacher Abgeordneter des Bayerischen Landtages. Auch daran merkt man den Abstieg der CSU Oberbayern unter ihrer farblosen Chefin Ilse Aigner.