Brennertunnel belastet Verhältnis Bayern – Tirol
Kitzbühel/Tirol – Jetzt werden die politischen Zeiten zwischen Bayern und Tirol frostiger ! In Sachen bayerischer Nordzulauf zum Brennerbasistunnel verliert das österreichische Bundesland Tirol zunehmend die Geduld mit den bayerischen Politikern.
In einer exklusiven Stellungnahme gegenüber Chiemseepost-Herausgeber Klaus Kirchleitner sagte Tirols sympathischer ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter am 24.1.2019 im Foyer des Kitzbüheler Hotels Kitzhof wortwörtlich : „Das Verhalten von Minister Scheuer war in Ordnung, er hat seine Linie gehalten! Deutschland und Bayern haben aber in Sachen Brennerbasistunnel gewaltige Defizite!“
Vor allem die Tatsache, dass der Tiroler Landeshauptmann den deutschen Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) politisch in Schutz nimmt, dürfte den Rosenheimer Gegnern des Bahnausbaus die Zornesröte ins Gesicht treiben. Erst kürzlich haben rund 3.500 Rosenheimer Gegner des Bahnausbaus den deutschen CSU-Verkehrsminister Andreas Scheuer beim Besuch des Landratsamtes Rosenheim niedergebrüllt. Der CSU-Politiker musste zusammen mit der Rosenheimer CSU-Bundestagsabgeordneten Daniela Raab durch die Polizei vor den aufgebrachten, einheimischen Demonstranten (Rotwesten) geschützt werden. Dauerhaft dürfte das Bauprojekt Brennerbasistunnel die politischen Beziehungen zwischen Bayern und Tirol gewaltig ins Wanken bringen. Noch halten auch die prominenten, österreichischen Gäste, die anlässlich des Tirol-Empfangs zum Hahnenkamm-Rennen 2019 ins Hotel Kitzhof gekommen waren, den Bayern die Stange.
Der ehemalige ÖVP-Generalsekretär und jetzige 2.Bürgermeister der Grenzstadt Kufstein Johannes Rauch sagte hierzu beim Tirol-Empfang zu Klaus Kirchleitner : „ Ich habe Vertrauen in Andreas Scheuer und Markus Söder, auch wenn der Söder von weiter oben in Bayern kommt. Der Brennerbasistunnel ist für uns Tiroler vor allem wegen dem gesundheitlichen Aspekt ein ganz wichtiges Projekt!“
Zum Verhältnis zu den Bayern äußerte sich der sympathische und bodenständige Immobilien-und Medieninvestor Rene Benko folgendermaßen zu Klaus Kirchleitner : „Ich bin ja kein kleiner Immobilienbesitzer in München. Die Beziehungen zu euch Bayern sind immer super! Wir Tiroler sind den Bayern emotional sehr verbunden. Ich schaffe viele Arbeitsplätze in Bayern!“
Der erfolgreiche Kitzbüheler Sänger und ehemalige Weltklasseskirennläufer Hansi Hinterseer meinte zu dem Thema : „Es passt zwischen Tirol und Bayern. Die Tiroler und die Bayern müssen zusammenhalten. Ich bin oft bei euch in Bayern draußen !“ Sportlich drückte es dagegen Österreichs Skiidol Franz Klammer aus. Der nette, ehemalige Spitzensportler vertrat folgende Auffassung : „Das Verhältnis zu euch in Bayern ist grundsätzlich gut. Im Fußball sind die Bayern besser, im Skifahren sind dagegen die Kärntner besser!“
Richtig beliebt und gerne gesehen sind die Bayern immer bei den Niederösterreichern. Beim traditionellen Empfang des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich anlässlich des Hahnenkamm-Rennens 2019 im Hotel zur Tenne im Kitbüheler Stadtzentrum gab sich Landeshauptfrau Johanna Mickl-Leitner als großer Fan der bayerischen Politik zu erkennen. „Ich mag Horst Seehofer und Dr.Markus Söder“,sagte sie zu Klaus Kirchleitner. Niederösterreichs nach wie vor sehr einflussreicher, ehemaliger Landeshauptmann Erwin Pröll ist ohnehin ein großer Fan von CSU-Urgestein Franz Josef Strauß.