München/Bayerischer Landtag – Man fragt sich ernsthaft, wie man es mit so wenig wirtschaftspolitischer Kompetenz bis zur Wirtschaftsministerin des mächtigen Freistaates Bayern bringen kann. In seiner Regierungserklärung hat der neue Ministerpräsident Bayerns Dr. Markus Söder jetzt der ehemaligen Wirtschaftsministerin Bayerns Ilse Aigner indirekt ein sehr schlechtes Zeugnis ausgestellt. Dr. Markus Söder will richtigerweise endlich wieder den Bereich der Luft-und Raumfahrttechnik in Bayern stärken. Für die Luft-und Raumfahrttechnik war bislang Ilse Aigner aus Feldkirchen-Westerham (Landkreis Rosenheim) zuständig. Die gelernte Elektrikerin ( Elektro Stern Rosenheim ) wurde einst in der Luft-und Raumfahrttechnik untergebracht. „ Ich bin die Ilse und ich bin in der Hubschrauberentwicklung tätig“, begann Ilse Aigner stets ihre Vorstellungsrunden bei internen CSU-Kandidaturen. Innerhalb der CSU kämpfte jetzt vor allem Strauß-Tochter Monika Hohlmeier dafür, dass der neue Ministerpräsident Dr. Markus Söder den Luft-und Raumfahrtstandort Bayern wieder stärken will. Klassenprimus Bayern drohte im Bereich der Luft-und Raumfahrttechnik sogar hinter das kleine Bundesland Bremen zurückzufallen. Die Verantwortung dafür hatte Ilse Aigner. Die „kluge Ilse “ wie sie der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer immer wieder spöttisch nennt, hat quasi das Erbe von CSU-Urgestein Franz Josef Strauß in der Luft-und Raumfahrttechnik verspielt. In der Luft-und Raumfahrttechnik erwirtschaften beispielsweise im kleinen Bundesland Bremen rund 140 Unternehmen und 20 Institute einen stolzen Umsatz von 4 Milliarden Euro. Beschäftigt sind in der Branche in Bremen rund 12.000 Personen. Renommierte Firmen wie die Airbus Gruppe und Rheinmetall haben in Bremen herausragende Standorte. Bei Airbus in Donauwörth wurden in der Amtszeit von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner dagegen Arbeitsplätze abgebaut und der Standort Ottobrunn bei München hat an Bedeutung verloren. Die Wirtschaftsministerin Ilse Aigner schaute dabei viele Jahre tatenlos zu.
Auch den CSU Bezirksverband Oberbayern hat Ilse Aigner als Bezirkschefin bis zur Bedeutungslosigkeit aufgearbeitet. Fairerweise muß jedoch erwähnt werden, dass der Abstieg der CSU in Oberbayern bereits unter dem profillosen, selbsternannten CSU-Vordenker Alois Glück aus Hörzing (Landkreis Traunstein) begonnen hatte. Die Junge Union in Oberbayern hat beispielsweise derzeit nur noch 5.000 Mitglieder, zu Beginn der 90er Jahre waren es dagegen noch 13.000 Mitglieder. Gegenwind wird Ilse Aigner in der oberbayerischen CSU jetzt vor allem von der neuen Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber aus Bayerisch Gmain (Landkreis Berchtesgarden) bekommen. Manche CSU-Abgeordnete fordern bereits hinter vorgehaltener Hand, dass Ilse Aigner als CSU-Bezirksvorsitzende durch Michaela Kaniber ersetzt werden soll. Dies würde den rasanten, politischen Aufstieg von Michaela Kaniber erneut nochmals beschleunigen. Nachdem auch Ulrike Scharf, die dem Aigner-Lager zugerechnet werden muß, ihr Amt aufgrund mangelnder fachlicher Qualifikation aufgeben musste, dürfte Michaela Kaniber die neue starke Frau innerhalb der CSU in Oberbayen werden. Ein Machtkampf mit der farblosen Ilse Aigner, die jetzt zur Bauministerin degradiert wurde, dürfte somit unausweichlich werden.