Wien – An der Spitze der Republik Österreich stehen jetzt wieder vorrangig Adelige. Mit dem neuen ÖVP-Bundeskanzler Alexander Graf Schallenberg, der erst vor einem Jahr in die ÖVP eingetreten ist, und dem grünen Bundespräsidenten Alexander van der Bellen, führen nach dem Sturz von Ex-Kanzler Sebastian Kurz jetzt zwei Aristokraten die Alpenrepublik.
Alexander Graf Schallenberg ist somit der erste adelige Bundeskanzler der Zweiten Republik.
Angesichts des adeligen Vormarsches toben vor allem die Sozialdemokraten Österreichs (SPÖ). Deren Chefin und Ärztin Pamela Rendi-Wagner wollte selbst mit Hilfe der Freiheitlichen um FPÖ-Chef Herbert Kickl neue Bundeskanzlerin werden.
Die Sozialdemokraten Österreichs gelten als relativ konservativ. Praktiker der politischen Macht wie beispielsweise Wiens bodenständiger SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig sind zudem sehr ländlich geprägte Politiker-Typen. Böse Zungen behaupten sogar, die SPÖ in Österreich hat derzeit mehr Bauern hinter sich als die angeblich konservative CSU in Bayern.
In Österreich wurde der politisch sehr talentierte Sebastian Kurz auf Druck der ÖVP-Granden um den Salzburger Landeschef Wilfried Haslauer junior vorübergehend aus der ersten Reihe entfernt. Diese Vorgehensweise aus Salzburg und Tirol wird in der Wiener ÖVP mit großer Skepsis gesehen. Vor allem Wilfried Haslauer junior, der mit der wenig erfolgreichen „Dirnd`l-Koalition“ im politischen Wien auf Skepsis stößt, wird hinter den Wiener ÖVP-Kulissen immer wieder kritisiert. Aber auch Tirols ÖVP-Landeshauptmann Günther Platter, der sich zusammen mit Wilfried Haslauer junior unverständlicherweise immer wieder über Bayerns Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder lustig macht, muss sich bereits bei den Tiroler Gemeinderatswahlen im Frühjahr 2022 behaupten. Dann muss die Tiroler Volkspartei wieder das Bürgermeisteramt in der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck holen.
Dieses politisch wichtige Amt hat derzeit der grüne Bürgermeister Georg Willi inne. Dieser ist in der Innsbrucker Bevölkerung nach wie vor sehr beliebt. Vor allem die Vorwürfe der Untreue und der angeblichen Bestechlichkeit gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz (es gilt die Unschuldsvermutung!) bereiten der Wiener ÖVP große Sorgen. Ohne Sebastian Kurz an der Spitze wäre die ÖVP erheblich geschwächt. Diesen Umstand wird auch der sympathische, neue Bundeskanzler Alexander Graf Schallenberg nicht ohne weiteres kompensieren können.
Vor allem die Opposition im Nationalrat hat die politische Treibjagd auf Sebastian Kurz und seine Getreuen eröffnet. Sollte Sebastian Kurz mit 35 Jahren nicht jetzt politisch gestoppt werden, kann der junge ÖVP-Vollblutpolitiker viele Jahre an der absoluten Spitze der Alpenrepublik bleiben. Nervös sind die ÖVP-Parteigremien jetzt vor allem nach der Verhaftung der ÖVP-nahen Meinungsforscherin Sabine B., die ebenfalls in die Inseraten-Korruptionsaffäre verwickelt sein soll. Dies kann jedoch derzeit nicht vollumfänglich bewiesen werden. (Es gilt die Unschuldsvermutung!) Deshalb wurde Sabine B. wieder aus der Haft entlassen. Die Österreichische Volkspartei (ÖVP) stellt sich derzeit voll und ganz hinter Sebastian Kurz. Dieser wurde mit 100 Prozent zum mächtigen Klubobmann der ÖVP im Wiener Nationalrat gewählt.
Der neue Kanzler Alexander Graf Schallenberg hält Sebastian Kurz trotz schwerer Vorwürfe für unschuldig. Dies hat der adelige Bundeskanzler mehrfach gegenüber den Pressevertretern in Wien betont. Sebastian Kurz ist jetzt Nationalratsabgeordneter. Die Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger musste für Sebastian Kurz Platz machen. Auch dies zeigt ähnlich wie bei der CSU in Bayern deutlich, dass die Landwirtschaft innerhalb der ÖVP leider immer weniger politisches Gewicht hat. Viele Bauern in Österreich wandern wie die Polizisten zur FPÖ mit Herbert Kickl an der Spitze ab. Zur Angelobung als Abgeordneter von Sebastian Kurz sagte Herbert Kickl wie immer wortreich :„Und nicht jede Wiederkehr nach drei Tagen ist eine Wiederauferstehung !“
Das Gelächter der Abgeordneten und der Pressevertreter im Nationalrat der Republik Österreich war groß.