München/Maximilianeum – Mit Zähigkeit und Fleiß hat er es geschafft. Der erst 51-jährige Protestant Dr. Markus Söder ist Ministerpräsident des überwiegend katholisch geprägten Freistaates Bayern. Massiv dabei geholfen hat ihm die politische Bedeutungslosigkeit des einst mächtigsten CSU-Bezirksverbandes Oberbayern. Daher war die Wahl von Dr. Markus Söder zum Ministerpräsidenten aufgrund mangelnder Konkurrenz durch die CSU in Oberbayern keine wirkliche Überraschung. Der Abstieg der oberbayerischen CSU begann bereits unter dem selbsternannten links-ökologischen CSU-Vordenker Alois Glück aus Hörzing und wurde jetzt unter Bayerns farbloser Wirtschaftsministerin Ilse Aigner weiter forciert. Die Tatsache, dass Ilse Aigner in der bayerischen Politik nicht die hellste Kerze auf der Torte ist, ist mittlerweile auch breiten Schichten der bayerischen Bevölkerung bekannt. So sagte Ilse Aigner am 16.März 2018 anläßlich der Wahl von Dr. Markus Söder zum Ministerpräsidenten vor Pressevertretern im Bayerischen Landtag : „Es ist ein wichtiger Tag für die CSU und ein wichtiger Tag für Markus Söder !“
Bereits der Politische Aschermittwoch 2018 in Passau war diesmal fest in fränkischer Hand. Der CSU Bezirksverband Nürnberg/Fürth, mit seinem Chef Dr. Markus Söder an der Spitze, war bestens auf die Schlacht in der Passauer Dreiländerhalle vorbereitet. Weder die CSU in Niederbayern noch die CSU in Oberbayern hatten ihre Mitglieder wirkungsvoll mobilisiert.
Der Franke Dr.Markus Söder hat bereits seit Anfang der 90er Jahre als er Bezirksvorsitzender der Jungen Union in Nürnberg war, zielstrebig und konsequent für diesen politischen Aufstieg gekämpft. Beste politische Kontakte pflegte der ehrgeizige Nürnberger auch frühzeitig zum legendären Politik-Chef der Nürnberger Zeitung (NZ) Siegfried Aigner. Der Zeitungsredakteur wiederum war ein guter Freund des langjährigen, einflussreichen Nürnberger CSU-Landtagsabgeordneten Karl „Charly“ Freller, der bereits seit 1982 Mitglied des Bayerischen Landtages ist. Am Rande der Sondersitzung zur Wahl von Dr.Markus Söder zum neuen
Ministerpräsidenten spielten aber auch kirchliche Fragen eine wichtige Rolle. In einem Exklusiv-Interview mit Chiemseepost-Herausgeber Klaus Kirchleitner sagte beispielsweise der Beauftragte der Evangelischen Landeskirche zum Landtag und zur Staatsregierung Kirchenrat Dieter Breit wortwörtlich : „ Wir sind in einem guten Gespräch mit Dr. Markus Söder. Wir nehmen unter anderem politisch Stellung zu den Themen Menschenwürde, Pflege und Bildungschancen. Herr Dr. Markus Söder will nicht, dass wir zu politischen Tagesfragen Stellung nehmen.Wir äußern uns nur zu Grundsatzfragen.“
Neu im Kabinett von Dr. Markus Söder soll jetzt wahrscheinlich für die Region Berchtesgadener Land/Traunstein die CSU-Landtagsabgeordnete Michaela Kaniber sitzen.
Die kroatisch-stämmige Abgeordnete wurde am 14. September 1977 in Bad Reichenhall geboren und wohnt mit ihrer Familie in Bayerisch Gmain. Einst war die dreifache Mutter Mitarbeiterin des sympathischen Freilassinger CSU-Landtagsabgeordneten und Architekten Roland Richter.