Passau/Dreiländerhalle/Ried/Innviertel – Das politische Verhältnis zwischen Bayern und Österreich innerhalb Europas wird immer angespannter. Am Politischen Aschermittwoch 2019 in der Jahnturnhalle in Ried/Innkreis griff jetzt der österreichische FPÖ-Spitzenkandidat für die Europawahl, Harald Vilimsky, den aus Niederbayern stammenden wahrscheinlich künftigen EU-Kommissionspräsidenten Manfred Weber massiv an. In einem Exklusiv-Interview am Rande des Politischen Aschermittwochs 2019 der Freiheitlichen (FPÖ) sagte Harald Vilimsky wortwörtlich zu Chiemseepost-Herausgeber Klaus Kirchleitner : „Manfred Weber macht um die österreichische FPÖ einen riesigen Bogen. Er hat gesagt, er arbeitet lieber mit den Kommunisten zusammen als mit der FPÖ!“ Auf Manfred Weber ist man von Seiten der FPÖ stocksauer. Während der sympathische Niederbayer im CSU-Europawahlkampf 2019 ausschließlich die positive Seite der europäischen Integration hervorheben will, greifen die FPÖ-Spitzenpolitiker die europäischen Institutionen brutal an. Vor rund 2000 begeisterten FPÖ-Anhänger sagte FPÖ-Chef Heinz Christian (HC) Strache im Hinblick auf den Europäischen Gerichtshof (EuGH) : „Als nächstes wollen sie uns vielleicht zwingen Weihnachten abzuschaffen, weil sich Muslime dadurch diskriminiert fühlen!“
Weiter sagte Österreichs Vizekanzler : „Wir wollen keine islamistischen Gefährder in unserem Land und keine Zwangsverheiratungen. Auch wollen wir kein Schweinebraten-Verbot in Österreich!“
Sowohl beim Politischen Aschermittwoch 2019 der CSU in Passau als auch bei der FPÖ in Ried/Innkreis spielte Ungarns Ministerpräsident Victor Orban vor und hinter den Kulissen eine wichtige Rolle. Glaubt man dem Umfeld von EVP-Spitzenkadidat Manfred Weber, so steht der Ungar unmittelbar vor dem Rauswurf aus der Fraktionsgemeinschaft der Europäischen Volkspartei (EVP). Victor Orban hat nach Ansicht vieler CSU´ler den politischen Bogen überspannt und muß jetzt mit den Konsequenzen rechnen. Bereits vor Beginn des Politischen Aschermittwochs 2019 in der Passauer Dreiländerhalle diskutierten Mitglieder der niederbayerischen Jungen Union im benachbarten Passauer Mc Donald´s Restaurant hitzig über Victor Orban.
Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder erwähnte Victor Orban mit keinem Satz. Auffällig beim Politischen Aschermittwoch 2019 der CSU war die Tatsache, dass die oberbayerische CSU erneut erwartungsgemäß keine Rolle mehr spielt. Politische Hauptakteure waren der fränkische Ministerpräsident Dr. Markus Söder und der niederbayerische EVP-Spitzenkandidat zur Europawahl 2019 Manfred Weber. Die farblose Chefin der CSU in Oberbayern Ilse Aigner freute sich bereits über Selfies mit älteren CSU-Männern. Der Ehrenvorsitzende der CSU, Horst Seehofer, immerhin zehn Jahre lang CSU-Chef, war erst gar nicht nach Passau gekommen und der selbsternannte Vordenker der CSU, Alois Glück, macht bereits seit vielen Jahren einen großen Bogen um den größten politischen Stammtisch Europas. Von der weltberühmten CSU-Basis erwartet der selbsternannte CSU-Vordenker und „Retter der bayerischen Bienen“ Alois Glück offenbar keinerlei politische Inspirationen.
Die politische Linie in Sachen Bienenrettung gibt ohnehin Bayerns Ministerpräsident Dr.Markus Söder vor. „Rettet die Bienen, aber rettet auch die Bauern. Wir stehen für beide!“ rief Dr. Markus Söder den CSU-Fans in der Passauer Dreiländerhalle zu. Dr. Markus Söder war zum Politischen Aschermittwoch diesmal lässig im Dreitagebart und ohne Krawatte erschienen. Dies gefiel konservativen Mitgliedern der CSU nicht. Die politische Strategie dagegen aber ist klar : Die CSU will den Grünen junge Wähler abjagen. PR-Profi Dr. Markus Söder ist dabei jedes Mittel recht, um die grüne Partei entscheidend zu schwächen. Verantwortlich für die zu erwartende CSU-Klatsche zur Europawahl am 26.Mai 2019 soll zudem ausschließlich Manfred Weber sein, der als Bierzeltredner nicht geeignet ist und seine Stärken eher im persönlichen, sachlichen Gespräch hat. Im Schlepptau von Manfred Weber kamen 40 ausländische politische Journalisten in die Passauer Dreiländerhalle, mit denen Manfred Weber nach der Veranstaltung im Pressebereich Interviews führte.
Anschließend ging es für Manfred Weber und seiner rechten Hand Christian Hügel aus Bernau am Chiemsee in der schweren Mercedes-Limousine mit Freisinger Autokennzeichen (kein bayerischer BMW oder Audi !) weiter nach Polen. Dort traf Manfred Weber unter anderem mit dem ehemaligen Solidarnoc-Politiker Lech Walesa zusammen. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass Manfred Weber, wenn er in Brüssel als Kommissionspräsident residiert, seine bayerische Heimat nicht vergisst.