Jetzt Köpferollen bei der Volkspartei ?
St.Pölten/Landhaus/Niederösterreich – Die konservative Österreichische Volkspartei (ÖVP) stürzt bei der Landtagswahl am 29. Januar 2023 dramatisch ab und kommt nur noch auf 39,9 Prozent der Wählerstimmen. Dies bedeutet ein sattes Minus von 9,7 Prozent der Wählerstimmen. Trotz dieser Verluste bleibt die in der Bevölkerung Niederösterreichs sehr beliebte ÖVP-Politikerin Johanna Mikl-Leitner voraussichtlich weiterhin Landeshauptfrau im schwarzen Kernland.
Großer Wahlsieger ist ohne wenn und aber der blaue Spitzenkandidat Udo Landbauer, der mit seiner Familie in Wiener Neustadt wohnt. Mit ihm als Frontmann kam die FPÖ auf 24,3 Prozent der Stimmen, was eine Zunahme von 9,5 Prozent der Wählerstimmen bedeutet.
Die SPÖ als Oppositionspartei verliert erneut um 3,1 Prozent und kommt auf magere 20,8 Prozent der Wählerstimmen. Die Wahlbeteiligung stieg interessanterweise um 5 Prozent auf 71,52 Prozent. Einen Tag nach der Landtagswahl in Niederösterreich ist SPÖ-Chef Karl Schnabl bereits zurückgetreten. Nachfolger ist jetzt der Chef des niederösterreichischen Arbeitsmarktservices (AMS) Sven Hergovich.
Für Aufregung unter den österreichischen Journalisten sorgt immer wieder die Diskussion um die Sonderstellung des Österreichischen Rundfunks und Fernsehens (ORF). Auch im niederösterreichischen Landhaus wurden die ORF-Mitarbeiter separat akkreditiert. Der ORF Niederösterreich hatte eine eigene Lounge mit eigener Verpflegung und die Spitzenpolitiker aller Parteien gaben nach den Wahlen vorrangig zu allererst den ORF-Redakteuren Interviews. Interessant ist auch die Tatsache, dass österreichische Medienvertreter am Wahltag nicht mehr die Wahllokale betreten dürfen. Die Kontrollfunktion der Presse wird dadurch in Österreich massiv beschnitten.