FPÖ und Kommunisten gewinnen in Salzburg
Salzburg/Chiemseehof – Von Wahl zu Wahl stürzt der umstrittene Salzburger ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior immer weiter ab. Trotzdem klebt der Wahlverlierer weiter an seinem Salzburger Landeshauptmann–Sessel. Bei der Landtagswahl am 23. April 2023 verlor die Salzburger ÖVP erneut 7,41 Prozent und rutschte mit nur noch 30,4 Prozent der Wählerstimmen fast unter die magische 30-Prozent-Marke. (1954 beispielsweise bekam die Salzburger ÖVP noch 46 Prozent der gesamten Wählerstimmen)
Wilfried Haslauer junior bleibt trotz dieser dramatischen Niederlage offenbar weiter Landeshauptmann und Salzburger ÖVP-Chef. Statt den Weg für den in der Bevölkerung sehr populären Finanzlandesrat und ehemaligen Halleiner ÖVP-Bürgermeister Christian Stöckl frei zu machen, führt Haslauer junior sogar nach der dramatischen Wahlniederlage Gespräche mit den Kommunisten in Salzburg, die als große Wahlgewinner gesehen werden. Aus dem Stand erzielte die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) landesweit 11,7 Prozent. Im Stadtzentrum von Salzburg kamen die Kommunisten sogar auf 21,5 Prozent der Wählerstimmen. In der zweitgrößten Stadt Österreichs, in Graz ,stellen die Kommunisten mit Elke Kahr bereits die Bürgermeisterin. Auch dort punkteten die Kommunisten mit dem Thema Wohnen. Sie fordern preisgünstige Mietwohnungen und haben bei diesem Thema eindeutig die Kompetenzzuweisung in der Salzburger Stadtbevölkerung. Ebenso spenden die Kommunisten Österreichs sowohl in Graz als auch in Salzburg große Teile ihrer fetten Politiker–Gehälter für wohltätige Zwecke und in Not geratene Bürger. /
Gewinner der Salzburger Landtagswahl ist zudem die rechtskonservative FPÖ. Sie erzielte unter Führung der erst 30-jährigen Marlene Svazek ein sattes Plus von 6,9 Prozent der gesamten Wählerstimmen. Marlene Svazek wohnt in der österreichischen Gemeinde Großgmain direkt an der Landesgrenze zu Bayern. Das Plus der Freiheitlichen im Bundesland Salzburg resultiert auch daraus, dass der langjährige ehemalige Salzburger FPÖ-Chef Karl Schnell nicht mehr mit einer eigenen Liste zur diesjährigen Landtagswahl angetreten ist und sich öffentlich für die ÖVP erklärte. Bei der Landtagswahl 2018 errang der Saalfeldener Arzt Karl Schnell mit seiner abgespaltenen FPÖ-Gruppierung FPS (Freie Partei Salzburg) noch 4,5 Prozent der Wählerstimmen. Bei der diesjährigen Landtagswahl dürften diese Stimmen wieder zur FPÖ „zurückgewandert“ sein. Politische Beobachter gehen jetzt in Salzburg von einer ÖVP – FPÖ-Regierung aus. Am 14. Juni 2023 findet im Chiemseehof die konstituierende Sitzung des neu gewählten Salzburger Landtages statt. Spätestens dann muss auch die neue Salzburger Regierung gebildet sein.